Wie passen IT-Projektmanagement und Coaching / psychologische Beratung eigentlich zusammen?
Oft werde ich genau das gefragt - wie ich bitte davon zur psychologischen Beratung gekommen bin. Zuallererst sollte ich klarstellen, dass es für mich bis heute nie eine „Entweder/Oder Frage“ war, ich bin nach wie vor in beiden Bereichen unterwegs und damit ausgesprochen zufrieden.
Denn um ehrlich zu sein, sind sich die Informationstechnologie und der Mensch gar nicht mal so unähnlich. Nicht identisch, aber auch nicht völlig unterschiedlich!
Beides verarbeitet Informationen, beides besitzt ein komplexes Netzwerk an Komponenten, das verstanden werden sollte, bevor man daran herumpfuscht!
Um das System immer aktuell zu halten, bedarf es Updates, beide verfügen über Feature und in beiden finden sich hin und wieder auch Bugs, die man beheben muss.
UND drückt man die falschen Knöpfe, kann es einem schon mal um die Ohren fliegen!
Nicht zu vergessen - oft existiert auch erheblich viel Datenmüll, was die Performance durchaus beeinflusst.
Um nur ein paar Gemeinsamkeiten erwähnt zu haben.
Wir Menschen, werden in ein System hineingeboren und wachsen in den unterschiedlichsten Systembereichen auf. Gesellschaftssystem, Familiensystem, Schul- und Berufssystem, Traditionssystem, Freundschaftssystem, Kultur- und Sozialsystem….
Es gibt allerhand davon und sie sind oft sehr unterschiedlich. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, völlig frei von dessen Bewertung, ob gut oder schlecht. Das System, in dem wir aufwachsen, ist das System, das wir kennenlernen und lernen (müssen) damit umzugehen.
Jetzt kommt der harte Part: Nicht jedes System gleicht dem Wochenende auf einem Ponyhof mit viel Gelächter und glücklichen Momenten. Es gibt auch das System: Ich komme auf dem Ponyhof an, steige mit dem einen Fuß in den noch warmen Haufen von Nordwind, während ich mit dem anderen Fuß versuche, dem Eimer vor mir auszuweichen, um im nächsten Moment auf dem Hintern zu landen und ALLE haben´s gesehen – NATÖÖÖRLICH!!!!
Traurigerweise werden Menschen auch in ein System hineingeboren, das weder für Körper noch für Geist gut ist. Aber als kleines Wesen, von dem aus wir uns nun mal beginnen zu entwickeln, zählt das Überleben. Wir sind angewiesen auf das unmittelbare Umfeld (System). Dort sehen wir, dort erleben wir, dort LERNEN wir hoffentlich „ERSTMAL“ was Leben heißt. Und auch alles, was wir brauchen, um in diesem System zu existieren, ohne groß Schaden zu nehmen. Und oft wird hier metaphorisch gesprochen auch leider viel Schadsoftware platziert.
Dort werden „Programme“ geschrieben, die wir ab einem bestimmten Alter, dann immer erstmal abspielen, sofern irgendetwas oder irgendjemand ähnliches Ereignis in uns, um uns hervorruft Diese Auslöser können unterschiedlichster Natur sein und das tückische, oft bekommen wir gar nicht mit, wer oder was Knöpfe drückt und etwas auslöst. Das ist schon mal der eine Teil.
Dann gibt es bekanntlich dieses Sprichwort, das sich in meinen Ohren anhört wie Kreidekratzen auf der Tafel!!!! „Never change a running System“ krrrr…chchhhrrrr, tzttztztzt….krrrr…
Das meine lieben ist der andere Part… wenn wir in einem System aufwachsen, kennen und wissen wir, wie wir damit umgehen und gut im ÜBERLEBEN darin sind. Dann neigen wir dazu, uns in diesem System aufzuhalten und das ganz oft völlig unbewusst.
Man hört sich dann manchmal so Sachen denken wie, „immer werde ich ausgenutzt“, „nie schaffe ich es, dass jemand mein NEIN akzeptiert“, „Warum gerate ich immer wieder an solche Menschen???“, „Ich verstehe nicht, warum ich mich ständig unterordne“. Das ist wie eine Konfliktzone. Man will dort nicht sein und doch findet man sich immer wieder in der gleichen Situation mit vielleicht dem immer gleichen Typ Mesch(en).
Jetzt die Frage:
Was machen wir, wenn unsere Technologie, völlig welcher Art nicht fehlerfrei funktioniert?
Korrektomundo!
Wir begeben uns auf Fehlersuche und wenn wir es selbst nicht schaffen, den „Fehler“ zu beheben, holen wir uns professionelle Unterstützung oder wenden uns zumindest an jemanden, der sich damit auskennt. Das machen wir mit Autos, Laptops, dem heiß und innig geliebten Smartphone. Wir lassen unsere Geräte prüfen, analysieren, reparieren und sind über alle Maße glücklich, wenn wieder alles reibungslos funktioniert und das vielleicht sogar noch besser als vorher!
Du ahnst sicherlich, worauf ich hinaus will…
Wir investieren in die Instandhaltung unserer technischen Begleiter, aber wenig in uns als Mensch (nicht alle, jedoch immer noch genug an der Zahl).
Das Wesen Mensch braucht oft einige Zeit um zu erkennen, dass Dinge, die wir erleben, mit denen wir unzufrieden sind, Ursachen haben, auf die wir Einfluss nehmen können und wenn wir keinen Einfluss auf die Sache selbst nehmen können, zumindest auf die Art und Weise wie wir damit umgehen wollen. Manchmal sind wir uns aber auch schlichtweg zu stolz, Hilfe zu holen.
Wir laufen lieber oft mit völlig veralteten Datensätzen rum, die gar nicht mehr zu den neuen Lebensumständen passen, wir lassen uns von Einstellungen steuern, die gar nicht mehr mit dem kompatibel sind, was wirklich haben wollen.
Das Display ist im Eimer und hindert uns an einer guten Sicht, aber solange man noch „einigermaßen“ was erkennen kann, passt das schon!
Nicht alles doch viel aus der IT lässt sich auf uns als Mensch übertragen (jetzt bitte kein Shitstorm in den Kommentaren!) In beiden Bereichen muss man vielleicht ein bisschen intensiver nach der Ursache forschen, doch machst du sie ausfindig und arbeitest daran, diesen zu beheben, dann kann das schon mal zu einer ordentlichen Verbesserung führen und auch ganz oft zu einem „na endlich!“
Andersrum natürlich genauso, du kannst auch etwas programmieren, das es vorher noch nie gab, weil es dich dabei unterstützen soll etwas zu haben, was du zuvor noch nie hattest.
Alles in allem – liebe ich es in beide Welten einzutauchen, Lösungen mit meinen Klientinnen zu finden, die am Ende dazu führen, Zufriedenheit auszulösen, und das mit jeder Tastenkombi!
Gönn dir ein Update!